Mit Kunstwerken und deren Geldwert ist es etwas merkwürdig, solange der Künstler recht unbekannt ist, ist auch seine Kunst preiswert zu haben. Aber ist er dann bekannt und beliebt, steigen die Werke im Wert, obwohl sich an ihnen selbst nichts geändert hat. Auf diesen Wertanstieg bauen Sammler, die Werke neuer Künstler erwerben.
Hätte ein Maler wie Rubens nur einen Bruchteil des Geldes für seine Bilder bekommen, das sie heute wert sind, hätte er sich davon ganz Europa kaufen können. Worin der Wert von Kunst liegt, wird allerdings immer umstritten bleiben. Vielleicht liegt die Sammelleidenschaft einfach darin, ein Werk zu besitzen, und damit andere Sammler zu übertrumpfen. Denn nur so ist zu erklären, dass Dinge, die vielleicht einen realen Wert von 50 oder 100 Euro haben, astronomische Werte in Auktionen und Galerien erlangen.
Im Jahr 2007 beispielsweise zahlte ein unbekannter Bieter auf einer Auktion 65 Millionen Dollar für das Gemälde „White Center“ eines Malers, der nicht allzu berühmt ist. Es handelte sich um den russisch-amerikanischen Künstler Mark Rothko, der sich damit Platz 1 auf der Liste der teuersten Kunstwerke des Jahres sichern konnte. Auf Platz 2 landete Andy Warhols „Green Car Crash“ mit 64 Millionen Dollar. Da kommt die Frage auf, warum Kunstwerke immer teuer werden, denn solche Preise kann man nicht mehr logisch oder mit Wert erklären. Die Antwort einer Kunsthistorikerin ist folgende: Es gibt immer mehr unglaublich reiche Menschen auf der Welt und Kunst für sie einen ganz besonderen Reiz. Die Geldanlage, die an der Wand hängt, verschafft ihrem Besitzer Anerkennung und Bewunderung.
Pablo Picassos „Junge mit der Pfeife“ wurde zum Rekordpreis von 104 Millionen Dollar im Jahr 2004 verkauft. Die beiden Sammler hatten das Bild für 30.000 Dollar erworben. Auf der Platzierung der teuersten Werke belegt Picasso 4 der 10 ersten Plätze. Die Rendite für die Verkäufer kann sich sehen lassen.